RUBUS 

IDAEUS

Schon in der Jungsteinzeit wurden Himbeerfrüchte gegessen und gesammelt. Die Nutzung als Kulturpflanze begann ab dem Mittelalter. Heute werden sowohl die Früchte der Wildsorten wie auch die zahlreichen Kulturzüchtungen geschätzt und geliebt.

Der wissenschaftliche Namen leitet sich vom Berg Ida auf Kreta ab, wo Himbeeren besonders üppig wuchsen. Himbeeren gehören zu den Rosengewächsen. 

Die Früchte sind eigentlich keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte. Diese bestehen aus vielen kleinen kugeligen Früchten mit einem Samen im Inneren.

Der Vitamingehalt ist nicht besonders erwähnenswert, allerdings enthalten Himbeeren vergleichsweise viel Eisen. Pflanzliches Eisen wird in Kombination mit Vitamin C vom Körper besonders gut aufgenommen.

Sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide (Rutin, Querzetin) konnten in Himbeeren nachgewiesen werden. Sie wirken stärkend auf das Immunsystem und die Kapillarwände, mildern allergische Reaktionen und senken den Blutdruck. Ellagsäure - ein Polyphenol- dient als Radikalfänger.

Auch die Blätter von Himbeeren besitzen gesundheitsfördernde Eigenschaften und können mit heißem Wasser zu Tee verarbeitet werden, der bei Menstruationsbeschwerden und Wehen entkrampfend wirkt.

Himbeersaft findet bei Fieber erfrischenden Einsatz und ist als Unterstützung bei Rheuma- und Nierenerkrankungen empfehlenswert. Das Gurgeln mit Himbeeressig ist ein wirkungsvolles Mittel gegen Halsschmerzen.

Die gesundheitsfördernde Wirkung kommt erst richtig durch schonendes Erhitzen zum tragen (nicht kochen!), auch das Aroma wird intensiviert.

Himbeeren können nur vollreif geerntet werden, da sie nicht nachreifen. Lassen sie sich leicht vom Zapfen lösen, sind sie reif. Die Früchte sind sehr empfindlich und dürfen nicht gequetscht werden. Sie sollten locker in flachen kleinen Kartons gelagert in den Handel kommen. Auf Waschen ist besser zu verzichten, weil sonst das Aroma stark verwässert. Am besten verzehrt man Himbeeren frisch und sofort, was bei dem köstlichen Geschmack meist ohnehin kein Problem darstellt. Bei 0 Grad im Kühlschrank können Himbeeren notfalls einige Tage gelagert werden, die Esstemperatur sollte aber zimmerwarm sein, damit sich der Geschmack entfalten kann. Gut eignen sich Himbeeren zum Einfrieren.

Ideal passen Himbeeren natürlich zur Zubereitung von Desserts, oft in Kombination mit Milchprodukten oder als Kuchen. Mit Vanilleeis harmonieren Himbeeren vorzüglich, und auch Marmelade ist eine perfekte Zubereitungsart.

Quelle: Ulmers großes Obst & Gemüse Buch; 2002